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Alle Killerspiele ab sofort verboten: Bundesregierung reagiert auf Münchner Amoklauf
Counter-Strike Global Offensive Killerspiele

Alle Killerspiele ab sofort verboten: Bundesregierung reagiert auf Münchner Amoklauf

Selten ging ein Ereignis so schnell durch die sozialen Medien: Die Nachricht vom schrecklichen Amoklauf im Münchner Olympia-Einkaufszentrum mit neun Toten und 35 Verletzten am 22. Juli verbreitete sich rasend schnell durch ganz Deutschland. Innerhalb von Stunden wusste die ganze Nation Bescheid über den riesigen Polizeieinsatz und fieberte bei der schrittweisen Aufklärung der Lage mit. Während die Aufklärungsarbeit rund um den Täter, der nach der Schießerei Suizid begang, weiter anhält, treten bereits jetzt die ersten Konsequenzen in Kraft. Welche Schritte sind nötig, um weitere Vorkomnisse dieser Art zu verhindern? Diese Frage stellte sich nun die Bundesregierung in einer außerplanmäßigen Sitzung und in Folge dieser einen ersten provisorischen Plan auf. Einer der darin aufgeführten Punkte sieht unter anderem vor, sogenannte Killerspiele zu verbieten. Damit reagiert die deutsche Regierung auf eine Einschätzung des Bundeninnenministers Thomas de Maizière.

Killerspiele als Terroristen-Medium?

Wie de Maizière auf einer Pressekonferenz in Berlin darlegte, haben sogenannte „Killerspiele“ einen enormen negativen Einfluss auf die Entwicklung von Jugendlichen. Er sagte, es sei klar, dass das „unerträgliche Ausmaß von gewaltverherrlichenden Spielen im Internet auch eine schädliche Wirkung auf die Entwicklung von Jugendlichen hat. Das kann kein vernünftiger Mensch bestreiten“. Zu dieser Aussage kam es, nachdem im Zuge der Ermittlungen auf dem Computer des mutmaßlichen 18-jährigen Täters David S. gewaltreiche Spiele wie Counter-Strike gefunden wurden.

De Maizière spricht eine alte Debatte an, um die es seit einigen Jahren ruhig geworden war. Doch kann man der Einschätzung der Experten vertrauen, ist es notwendiger denn je, diese Diskussion über die destruktiven Konsequenzen von Killerspielen zu führen. Denn der Bundesinnenminister steht mit seiner Einschätzung nicht allein da: Auch renommierte Fachkräfte wie der mittlerweile pensionierte Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachens Christian Pfeiffer sehen die unleugbare Gefahr, die von Spielen wie Counter-Strike ausgeht. Nach den furchtbaren Anschlägen in Paris vom 13. November 2015 hatte Pfeiffer bereits das Redaktionsnetzwerk Deutschland darauf hingewiesen, dass Spiele und Spiel-Plattformen potenziellen Terroristen eine willkommene Radikalisierungs- und Kommunikationsmöglichkeit bieten.

Laut Pfeiffers Ausführungen könnten gewaltverherrlichende Spiele „zur Radikalisierung junger Muslime“ beitragen und dazu führen, weniger Respekt vor dem Töten zu haben. Außerdem bemerkte er, dass Terroristen sich über Spiele und Software einfach und unbemerkt austauschen könnten:

„Die Terroristen könnten sich als virtuelle Figuren in Onlinespielen wie ‚World of Warcraft‘ an einem bestimmten Ort als Gruppe getroffen und die Anschläge in Paris geplant haben.“

So biete beispielsweise die PlayStation 4 eine ideale Kommunikationsplattform für Terroristen: Geheimdienste hätten es schwer, über das PlayStation Network geführte Gespräche abzuhören.

Derart brutale Szenen dürfen nicht Wirklichkeit werden, fordert die Politik.

Derart brutale Szenen dürfen nicht Wirklichkeit werden, fordert die Politik.

Killerspiele sind ab sofort verboten

Wer Pfeiffer für seine oft wissenschaftlich nicht haltbaren Zweifel verspottete, dem sollte spätestens jetzt das Grinsen einfrieren: Wenn sogar der Bundesinnenminister darauf hinweist, dass Killerspiele eine echte Gefahr für die Gesellschaft seien, muss an der Feststellung etwas dran sein. Wie sonst könnte eine so wichtige politische Persönlichkeit zu der Aussage kommen, dass „mehrere Studien“ die Behauptungen belegen? Auch wenn de Maizière nicht sagt, welche Quellen er denn nun tatsächlich nutzt, kann gar kein Zweifel daran bestehen, dass wir es hier mit fundierten, sachlichen, wissenschaftlich bewiesenen Fakten zu tun haben.

So kann sich nun auch die Bundesregierung den logischen Argumenten nicht weiter entziehen. Damit (potenzielle) Terroristen und Amokläufer nicht weiterhin in Shootern „virtuell das Töten“ trainieren können, wurden in einem Eilbeschluss sämtliche Shooter in Deutschland verboten. Zu diesem Ergebnis kam eine außerplanmäßige Sitzung des Bundesgerichtshof, die Entscheidung ist somit nicht anfechtbar und das Verbot tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Als Begründung für das Urteil gab ein Pressesprecher unter anderem an, dass „gewaltlastige Spiele“ ein hohes Risiko für die geistige Entwicklung von Jugendlichen darstellen und nachweisbar Aggressionen fördern. Während seiner Erläuterung schien der Sprecher selbst äußerst wütend zu sein und erklärte seinen Gemütszustand auf unsere Nachfrage hin mit den Worten: „Dieses verfickte Candy-Crush-Level gibt mir Cancer, Alter, ich schaff diese Hurenmistscheiße einfach nicht. Am liebsten würde ich einer schwangere Mutter in den Bauch treten, dieses Scheißspiel fuckt mich so sehr ab.“

Die Konsequenzen des Killerspielverbots

Alle Spiele, in denen Schusswaffen ein Thema sind, werden so bald wie möglich vom Markt gezogen. Valve hat bereits erkärt, eng mit der Regierung zusammenarbeiten zu wollen und umgehend alle Shooter aus den Bibliotheken deutscher Steam-Accounts zu entfernen. Ein Neuerwerb wird durch unumgehbare IP-Sperren nicht möglich sein. Microsoft hat zudem zugesichert, dass das hauseigene Betriebssystem Windows 10 mit dem nächsten Update fähig sein wird, Killerspiele zu erkennen und diese daraufhin durch Datenmanipulation unspielbar zu machen.

Wer Kopien von Spielen wie Counter-Strike: Global Offensive oder dem kürzlich erschienenen Doom zu Hause stehen hat, muss diese innerhalb einer Frist von zwei Monaten beim zuständigen Bürgeramt abgeben. Die DVDs sollen vernichtet werden, damit „auch zukünftige Generationen diesen Schandfleck deutscher Geschichte nicht ertragen müssen“.

Im Einzelhandel dürfen ab sofort keine Shooter mehr verkauft werden. Durch das Bundesministerium des Innern soll eine Sonderkommission eingerichtet werden, die nicht nur entscheidet, welche Spiele in Deutschland nicht mehr erscheinen, sondern auch stichprobenartige Kontrollen in Filialen von Ketten wie GameStop oder Saturn durchführt. Sollte eine Person beim Spielen eines „gewaltverherrlichenden“ Shooters erwischt werden, drohen eine Geldstrafe und Freiheitsentzug bis zu zwei Jahren, bei Verbreitung derartiger Spiele beträgt das Mindeststrafmaß fünf Jahre Freiheitsentzug.

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